Synodalität und lebendige Erinnerung an das 2. Vatikanische Konzil

Peter Hünermanns Beitrag für eine Kirche auf synodalen Wegen

Autor/innen

  • Margit Eckholt Institut für katholische Theologie der Universität Osnabrück, Osnabrück, Alemania

Schlagwörter:

2. Vatikanisches Konzil, Synodalität, Interkontinentale Kommentierung der Konzilstexte, Interkulturelle Rezeption des Konzils

Abstract

Mit dem Pontifikat von Franziskus hat, so die These des Aufsatzes, eine neue Phase der Rezeption des 2. Vatikanischen Konzils begonnen. Der weltkirchliche Aufbruch wird konkret, die Ortskirchen in den verschiedenen Weltregionen erhalten neues Gewicht, Synodalität wird zum Leitmotiv dieser „Kirche im Aufbruch“. Der Aufsatz ist im Horizont der Arbeit der Verfasserin im Projekt einer interkontinentalen Kommentierung der Dokumente des 2. Vatikanischen Konzils („Vatican II – Legacy and Mandate“) verfasst, in dem Peter Hünermann im Leitungsteam mitarbeitet. Der Aufsatz erinnert an seine systematisch-theologischen Beiträge zur Synodalität und erschließt ihre Bedeutung für die gegenwärtigen Reformbewegungen einer synodalen Kirche. Dabei bleiben die Texte des 2. Vatikanischen Konzils die zentrale Referenz für diese Aufbrüche, auf neue Weise „missionarisch“ Kirche zu sein. Sie werden mit Peter Hünermann als eine „Constituante des Glaubens“ verstanden.

Autor/innen-Biografie

  • Margit Eckholt, Institut für katholische Theologie der Universität Osnabrück, Osnabrück, Alemania

    Studium der katholischen Theologie, Romanistik und Philosophie an den Universitäten Tübingen und Poitiers, 1986-1992 wissenschaftliche Mitarbeiterin von Prof. Dr. Peter Hünermann im Projekt „Doctrina Social de la Iglesia en América Latina“, Dr. theol. 1992 an der Universität Tübingen, 2000 Habilitation in Dogmatik an der Kath.-theol. Fakultät der Universität Tübingen, 1993-1995 Gastprofessorin und Alexander-von-Humboldt-Stipendiatin an der Pontificia Universidad Católica Santiago de Chile, 2000 bis 2009 Professorin für Dogmatik an der Philosophisch-Theologischen Hochschule der Salesianer Don Boscos in Benediktbeuern, seit September 2009 Professorin für Dogmatik (mit Fundamentaltheologie) am Institut für Katholische Theologie der Universität Osnabrück, 2019 Dr. theol. h.c. an der Universität Luzern. Mehrere Gastprofessuren an Universitäten in Lateinamerika. 

    Leiterin von ICALA und Mitglied im Akademischen Ausschuss des KAAD, Präsidentin der ESCT (Europ. Gesellschaft für kath. Theologie) und 2. Vorsitzende des IIMF (Internat. Institut für missionswissenschaftliche Forschungen). Seit 2016 erneute Zusammenarbeit mit Peter Hünermann im Leitungsteam des Projekts einer interkontinentalen Kommentierung der Dokumente des 2. Vatikanischen Konzils.

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Veröffentlicht

2023-03-29

Zitationsvorschlag

Synodalität und lebendige Erinnerung an das 2. Vatikanische Konzil: Peter Hünermanns Beitrag für eine Kirche auf synodalen Wegen. (2023). Erasmus. Revista Para El diálogo Intercultural, 25. https://qellqasqa.com.ar/ojs/index.php/erasmus/article/view/667